Vario Tronic Jahrgang 1982
"Wenn Kunden ihre langjährige Küchenmaschine pensionieren"
Bruno Ottiger hat einen fantastischen Brief verfasst und die Pensionierung seiner seit 40 Jahren in Betrieb stehenden Turmix Vario Tronic angekündigt. Was aus solch innovativen Schreiben entsteht, ist einfach herrlich.
Man trifft sich bei der TAVORA Brands AG, tauscht sich aus, erzählt, staunt, lernt sich kennen, geht etwas essen, platziert die 40-jährige Seniorin im Tavora-Turmix-Museum, bekommt eine neue Haushaltshilfe und geniesst den Moment.
Hier einen kleinen Einblick in den Brief von Bruno Ottiger:
Seit vielen Jahren arbeite ich nun schon in Ihrem Namen in den Diensten von Familien.
Zunehmend wird es in meinem Alter jedoch immer anstrengender, die beauftragten Jobs zielgerecht und effizient zu erledigen.
Sobald ich mehr Kraft benötige knacken und knirschen meine Gelenke und ich weiss dann nicht, wann ein abnutzungsbedingter Ausfall entsteht.
Erstaunlicherweise kann ich jedoch die Arbeiten , wo die Geschwindigkeit massgebend ist, noch ohne grösseren Probleme ausführen.
Glücklich bin ich darüber, dass ich noch nie Unfall- oder krankheitsbedingt in eine Klinik musste, resp. eingewiesen wurde. Auch von einer Kur oder Ähnliches konnte man in meinem Leben bisher absehen.
Wie Sie aus meinem Lebenslauf entnehmen können, bin ich eine sehr loyale Arbeitnehmerin und habe den Arbeitgeber erst einmal gewechselt.
Beim ersten Arbeitgeber waren die Arbeitseinsätze noch recht häufig und langandauernd. Dies aber aus gutem Grund, da ich dort mehr Leute zu ernähren hatte.
Heute ist mein Arbeitspensum zwar eindeutig geringer als früher und mein Chef schont mich auch, wo er immer kann. Trotzdem komme ich wöchentlich noch 1-2-mal zum Einsatz, meistens dort, wo auf meine Fähigkeiten nicht verzichtet werden kann.
Aber wie ich Eingangs beschrieben habe, bin ich nach fast 40 Jahren Arbeitstätigkeit langsam müde und meine Tage sind sicher bald gezählt.
Alle Beteiligten haben jetzt schon Angst, dass ich plötzlich nicht mehr kann und einfach liegen bleibe. Natürlich sind sie auf diesen Tag vorbereitet. Aber die Trauer sieht man jetzt schon in ihren Augen geschrieben.
Ich hoffe, dass ich mit Ihrer Unterstützung meinen jetzigen Arbeitgeber, der sehr stolz auf mich ist und immer wieder Freude hat, mich bei meiner Arbeit zu begleiten, einen adäquaten Ersatz stellen kann. Natürlich würde auch eine sonstige Geste Ihrer Firma helfen den künftigen Schmerz zu verarbeiten.
Nach Absprache mit meinem Chef würde er sich auch bereit erklären, mich allenfalls in ein Museum weiterziehen lassen, um dort meinen Lebensabend zu verbringen.
Herzlichen Dank an Herrn Ottiger für das Anvertrauen des Erbstückes.
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